Die vergangene Woche war wieder eine aufregende. Es wird
daher ein recht langer Post.
Eigentlich hatte unsere Woche ganz normal angefangen. Bis
mein Mann am Dienstag Nachmittag nach Istanbul fuhr. Da änderte sich plötzlich
alles. “Du wirst es nicht glauben” meinte er am Telefon zu mir “ich bin gerade
auf dem Rückweg von der Polizei kontrolliert worden. Ich werde polizeilich
gesucht!?” Klar, dass der Rest des Dienstags nicht so toll war. Wir hatten nicht
den kleinsten Schimmer, warum er polizeilich gesucht werden könnte. Während ich
versuchte, mich und die Jungs mit Spielen und Basteln bei Laune zu halten, wartete
ich auf den klärenden Telefonanruf. Die Janarma hatte ihn zu uns in
Polizeirevier und danach zum Gericht gebracht, wo er jetzt darauf wartete, dass
die Akte Klarheit bringen würde. Unser Auto stand 30km entfernt bei der Jandarma.
Abends um 18:00 hatte ich schon die Hoffnung aufgegeben, ihn an diesem Tag noch
zu sehen. Also machte ich mich, wie abgemacht, mit den Kindern fertig, um mit
einem Taxi zu unserem Auto zu fahren. Wir waren noch nicht aus dem Haus, da
rief er an “ich hole jetzt das Auto. Die Sache ist für mich erledigt. Es hatte
nichts mit mir zu tun, dafür aber mit dir.” Nu? Was hatte das denn zu bedeuten?
Diese Geschichte ist mal wieder zo eine Sache zum Haare
raufen. Als ich Geschäftsführerin und Inhaberin meiner hiesigen Limited Firma war,
wurde ich 2010 zur Staatsanwaltschaft vorgeladen. Im Januar solle von meiner
Nummer aus, die auf meine Firma lief, von einem gestohlenen Handy aus ein
einziges Mal telefoniert worden sein. Im Dezember zuvor hatte ich mir in einer der
Elektronikketten ein neues Telefon gekauft. Daher war ich mir sicher, meine
SIM-Karte auch nicht in eine anderes Handy gesteckt zu haben. Die Anschuldigung
war also schier unmöglich. Zudem sollte
es sich um ein Handy handeln, dessen Marke ich noch nie im Leben gehört hatte.
An sowas würde ich mich ja wohl erinnern, oder? Nun ja, meine Aussage wurde zu
Protokoll genommen und damit hatte es sich. Doch wohl nicht so ganz.
Als ich ein Jahr später meine Firma geschlossen habe, hatten
wir die Nummern auf meinen Mann umgemeldet, da ich ja als Ausländerin leider keine
Nummer mit Rechnung haben darf. Und genau deswegen war mein Mann gesucht
worden! Wegen einer Diebstahlsbeschuldigung, die angeblich aufgrund der
Datenaufzeichnungen des Netzbetreibers zustande kam, und das in Bezug auf eine
Telefonnummer, die ihm zu dem Zeitpunkt des Geschehens nicht mal gehörte. Was
ist das denn? Wird jetzt nicht mehr per Post vorgeladen?
Nun ja, jetzt kann ich zur Staatsanwaltschaft, um nochmal
meine Aussage zu Protokoll geben. Der der Staatsanwalt meinte, ansonsten würde
gegen mich bestimmt bald eine Suchmeldung rausgehen, ich solle lieber vorher
schnell vorbei komen. Es hat ich Tage gekostet, bis ich die ganzen Papiere zu
meinem damaligen Handy gefunden habe. Das benutzt ich mittlweile nicht mehr. Es
ist aber das einzige was meine Aussage glaubhaft macht. Und es sieht ja so aus,
als würde sich diese Geschichte noch länger hin ziehen.
Das erinnerte mich natürlich sofort daran, dass ich von ca.
1995 bis 2003 mit Digitürk eine solche Geschichte laufen hatte. Damals hatte
ich mein Abo gekündigt und den Receiver zurückgegeben. Dafür bekam ich die von
mir vorher hinterlegte Kaution zurück sowie einen entsprechenden Beleg. Ein
paar Monate später stand der Postbote mit einem Bescheid des
Gerichtsvollziehers vor der Tür. Den Receiver hätte ich nicht zurückgegeben und
jetzt wolle Digitürk dafür Geld mit Zinsen. Obwohl ich den Beleg hatte und bei
der Kundenbetreuung von Digitürk sogar rausfand, wer den Receiver nach mir
bekommen hatte und benutzt, hat es 8 Jahre gedauert bis die Geschichte vom Tisch
war. 8 Jahre, in denen ich zwischen Digitürk und Gerichtsvollzieher hin und her
lief. Der Anwalt von Digitürk wollte die Sache ohne Auftrag seines Mandanten
nicht aufheben. Digitürk verwies mich nur an den Anwalt. Also flatterten
regelmässig Bescheide vom Gerichtsvollzieher ins Haus, die ich dann beim
entsprechenden Amt mit Begründung jedesmal abwies. Bis zu dem Tag, als nach 100
verschiedenen Angestellten, diesmal einen Kundenbetreuer am Telefon hatte, der diese
Geschichte ebenfalls unglaublich fand. 10 Minuten später rief er zurück und
meinte, die Sache sei geklärt, ich würde niemals wieder was davon hören. So war
es dann auch.
Ehrlich gesagt, hätte mir das schon an Aufregung für diese
Woche gereicht. Aber Mittwoch bekam Luka dann wieder Fieber. Zumindest wusste
ich da, dass Leon’s Krankheiten in der vorherigen Woche keine zwei verschiedenen,
sondern eine einzige mit zwei Fieberphasen gewesen war. Also war klar, dass
Luka noch zwei Tage fiebern würde und dann wäre es ausgestanden. So war es dann
auch. Damit die beiden Spass haben, haben wir am Nachmittag zusammen Spinat-Gnocchi
gemacht. Hier für alle meine Rezept auf Türkisch.
Donnerstag musste mein Mann dann wieder nach Istanbul.
Während ich für Luka und Leon ein Spiel vorbereitete, machte es plötzlich “klatsch”.
Gefolgt vom bitteren Weinen Lukas. Wie es auch immer passiert war, er war in
der Küche gefallen und zwar auf seine Nase! Schon in Sekunden war Nase und Mund
angeschwollen. Während ich mit kalten, nassen Tüchern versuchte sein Gesicht zu
kühlen, schaute uns Leon ganz traurig zu. “Mama, das ist meine Schuld. Es tut
mir leid!” meinte er. “Wie meinst du das, das ist deine Schuld? Hast du Luka
geschubst, Schatz?” fragte ich Leon. Die Antwort war verblüffend. “Nein, aber
ich habe Apfelsaft verschüttet und den mit feuchten Tüchern aufgewischt. Das
ist aber dann nicht getrocknet und Luka ist drauf ausgerutscht. Jetzt habe ich
es mit der Küchenrolle getrocknet. Es tut mir so leid.” Ich wusste gar nicht,
wen von beiden ich fester drücken sollte! Damit die beiden wieder zu Laune
kommen, haben wir dann mit Stofftieren Verstecken gespielt. Luka hat zwar mit 1 zu 7 gegen Leon verloren, beide
hatten aber trotzdem ihren Spass!
Am Abend war dann nochmal was los. Jemand, der vor 3 Jahren
einen unserer braunen Labrador Welpen übernommen hatte, rief an und erzählte,
es sei ein brauner Labrador Rüde gefunden worden, den er jetzt geholt hätte.
Ich müsse den Hund umbedingt sehen, denn er sähe genauso aus wie sein eigener Rüde.
Er kam auch gleich mit beiden Hunden vorbei. Und genauso war es auch! Unsere
Liz hat einen sehr seltenen Braunton und genau den haben die meisten ihrer braunen
Welpen auch. Nur hatte sie bisher nicht so viele braune Welpen. Zudem habe ich
alle neuen Besitzer vermerkt und mit den meisten auch noch Kontakt. Da der Rüde
noch nicht so alt ist, kann er nur, wenn nicht ein “Neffe” von Liz, ein Welpe
von Liz sein. Und ich denke auch, dass er das ist. Denn der damalige Wurf hatte
drei braune Rüden und mit zweien habe ich noch Kontakt. Zum Besitzter des dritten
Rüden habe ich leider den Kontakt verloren.
Freitag fragte mich dann die Kindergartenleiterin, ob ich
nicht die ganzen Leonardo-Kika Projekte mal durchgehen könne. Vielleicht sei da
ja was dabei, woran sie teilnehmen könnten. Da hatten wir schon Monate vorher mal
drüber gesprochen, also sagte ich ja. Ich kann nur hoffen, dass es nicht so
viele Projekte sein werden… Noch habe ich da nicht reingeschaut.
Zumindest das Wochenende versprach ruhig zu werden. Bis wir
am Samstag die Augen aufmachten. Wir hatten keinen Strom. Das war jetzt nicht
so ungewöhnlich. Doch brachte es unsere Pläne durcheinander. Saugen ging nicht,
Kaffeemaschine funktionierte nicht, und Brot backen fiel auch flach. Als nach 2
Stunden noch immer nichts ging, riefen wir die Stromwerke an, die uns
versichterten, dass es keinen Stromausfall gäbe. Aha! Das hiess für uns alle Sicherungen
checken. Die Hauptsicherung draussen war es dann, die nicht mehr funktionerte. Wie
gut, dass einer unserer Nachbarn Elektriker ist! Doch der wollte natürlich auch
erstmal fertig frühstücken, es war ja noch nicht mal 9 Uhr. Nun gut, also
machten wir das Beste draus. Der Boden wurde gewischt, damit die Jungs ihre
Eisenbahn aufbauen konnten und zum Frühstück gab es Smarties-Pfannkuchen! Was
hätten wir sonst auch tun können, ausser es mal wieder mit Humor zu nehmen…
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